1886/87 erbaut als Hochzeitsgeschenk für den Reeder Hermann Friedrich Bischoff (1861-1920) und seine Ehefrau Marie geb. Danziger (1864-1942). Er hatte das Reedereigeschäft seines verstorbenen Vaters Johann Diedrich Bischoff (1823-1893) übernommen, aus dem 1897 die Dampfschifffahrtsgesellschaft ARGO AG hervorging, die als „Argo Reederei Richard Adler & Söhne“ bis 2002 bestanden hat. Bischoff war u.a. Aufsichtsratsmitglied beim „Bremer Vulkan“ und Mitbegründer der „Bremen-Vegesacker Fischereigesellschaft“. 1910 hat Friedrich Bischoff sich auf seinen Landsitz „Haus Windeck“ (vormals Tidemann, heute Kinderhort) in Grohn zurückgezogen und das Haus in Vegesack an Elisabeth Lange geb. Stümcke (1852-1954) verkauft, einer Cousine seiner Frau. Elisabeth Lange war wiederum die Witwe des Kaufmanns Johann Lange (1844-1896), einem Enkel des bekannten Schiffbauers. Deren Tochter Gesine war seit 1902 mit dem Oberlehrer Dr. Heinrich Leo verheiratet, dessen Nachkommen das Haus bis zum Ende der 1990er Jahre bewohnt haben. 1998 erfolgte die denkmalgerechte Restaurierung des Treppenhauses und der repräsentativen Räume in Hochparterre.
Architekturbüro:
Klingenberg & Weber (Oldenburg/Bremen). Ludwig Klingenberg (1840-1924) und sein Partner Hugo Weber haben in Vegesack an der Weserstraße auch die Villa Schröder/Lürssen (1887), die Villa Danziger/Theresienhaus (1888/89) und die Strandlust (1897/98) entworfen. Außerdem das Gerichtsgebäude in Bremen an der Domsheide (1891/95).
Besonderheiten:
Kombination aus Klinker und Muschelkalk. Über dem Haupteingang: Wappen mit Bischofshut als Hinweis auf den Namen des Bauherren. Originalausstattung größtenteils erhalten bzw. wiederhergestellt. 50 qm großes Esszimmer mit Holzvertäfelung und Stuckdecke. Argonauten-Zimmer mit Holzvertäfelungen. Hier finden sich Motive aus der griechischen Argonauten Sage, sowie zur Reederei J.D.Bischoff (1857) und ARGO (1897). Holz-Bildhauer war Nikolaus Bunkenborg (1839-1906) aus Warfleth, der zunächst in Bremerhaven und ab ca. 1888 in Vegesack ansässig und tätig war. Er ist für seine Gallionsfiguren bekannt gewesen.
Quelle: Thomas Begerow, Berlin
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